TFA: Der ewige Chemikalie in deutschem Trinkwasser

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Wasser am unteren Ende des Bildes mit Grünzeug im Hintergrund.

TFA: Der ewige Chemikalie in deutschem Trinkwasser

TFA: Die ewige Chemikalie im deutschen Trinkwasser

Teaser: Jahre lang wurde TFA legal in öffentliche Gewässer eingeleitet. Nun rätseln Fachleute, wie sich der unerwünschte Stoff aus der Umwelt entfernen lässt.

21. Dezember 2025

Eine als „ewige Chemikalie“ bekannte Trifluoressigsäure (TFA) wurde jahrelang legal in deutsche Flüsse eingeleitet. Behördliche Genehmigungen erlaubten es einem Werk in Bad Wimpfen – einst verbunden mit dem belgischen Chemiekonzern Solvay –, behandelte TFA in den Neckar abzuleiten. Doch nun wachsen die Sorgen über die Auswirkungen auf Trinkwasser und die Umwelt.

Das Solvay-Werk in Bad Wimpfen, das nach Unternehmensverkäufen vermutlich nun von Vynova betrieben wird, leitet seit Langem TFA in den Neckar ein. Deutsche Behörden hatten die Einleitungen trotz der Langlebigkeit der Chemikalie in der Natur gestattet. TFA wird vom Bundesamt für Chemikalien (BfC) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als reproduktionstoxisch eingestuft.

Die TFA-Belastung hat sich mittlerweile in allen Umweltbereichen ausgebreitet – vom Grundwasser über die Ozeane bis hin zu Pflanzen. Die Substanz ist extrem stabil, wasserlöslich und mit heutigen Methoden nicht aus dem Trinkwasser filterbar. Der Bodensee-Rhein-Wasserversorgungsverband (AWBR) meldet, dass sich die TFA-Werte in einigen Regionen verdoppelt haben und die Wasserversorgung bedrohen. Rund die Hälfte der Belastung stammt aus Industrie, Gewerbe und Haushalten, der Rest aus der Landwirtschaft. Experten warnen, dass die Schäden irreversibel sein könnten, da sich die Chemikalie nicht abgebaut wird.

Die anhaltende Freisetzung von TFA in deutsche Gewässer löst zunehmend Alarm aus – sowohl wegen der ökologischen als auch der gesundheitlichen Langzeitrisiken. Da es keine wirksame Methode gibt, die Substanz aus dem Trinkwasser zu entfernen, wächst der Druck auf Behörden und Industrie, das Problem zu lösen. Die Persistenz der Chemikalie bedeutet, dass die Kontamination voraussichtlich noch jahrelang eine Herausforderung bleiben wird.