DocMorris Aktie: Gericht behindert Wachstum

DocMorris Aktie: Gericht behindert Wachstum

DocMorris-Aktie: Gericht bremst Wachstum aus

Ein Gericht verbietet DocMorris ein zentrales Bonusmodell zur Neukundengewinnung – die Kosten für neue Kunden steigen, während der Wettbewerb härter wird.

1. Dezember 2025, 11:58 Uhr

Schlagwörter: Finanzen, Wirtschaft, Technologie

Ein deutsches Gericht hat DocMorris einen schweren Schlag versetzt, indem es das 25-Euro-Gutscheinmodell für E-Rezept-Kunden untersagte. Das am 9. Dezember 2025 ergangene Urteil stuft die Werbeaktion als rechtswidrig ein. Die Entscheidung zwingt das Unternehmen nun, seine Strategie zur Kundengewinnung in einer kritischen Phase neu auszurichten.

Das Oberlandesgericht Karlsruhe (Aktenzeichen: 14 U 49/25) urteilte, dass das Gutscheinmodell von DocMorris – bei dem Kunden 25 Euro erhielten, wenn sie ein E-Rezept einlösten und zusätzlich rezeptfreie Produkte kauften – gegen das deutsche Heilmittelwerbegesetz verstößt. Dieses Modell war ein zentrales Instrument, um Nutzer während der Einführung der E-Rezepte zu gewinnen.

Ohne den Gutschein verliert DocMorris eine wichtige Methode, um die Neukundengewinnung kostengünstig zu gestalten. Analysten, darunter solche der UBS, reagierten skeptisch und bestätigten ihre „Verkaufs“-Empfehlungen, da mit steigenden Akquisitionskosten zu rechnen ist. Der Wegfall des Anreizes wird die Customer Acquisition Costs (CAC) in die Höhe treiben und die finanzielle Situation des Unternehmens belasten. Zudem birgt das Urteil neue Risiken: DocMorris könnte Schadensersatzforderungen oder rückwirkende Klagen von Wettbewerbern und Krankenkassen drohen.

Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb – Händler wie dm drängen in den Rezeptmarkt. Dieser Margendruck zwingt DocMorris, rechtlich einwandfreie Wege zu finden, um Kunden zu halten, während die Konkurrenz an Boden gewinnt.

Die Gerichtsentscheidung fällt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn gerade gewinnt das E-Rezept an Fahrt. DocMorris muss nun alternative Strategien entwickeln, um im hart umkämpften Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Höhere Akquisitionskosten und mögliche juristische Auseinandersetzungen stellen zusätzliche Herausforderungen für das Geschäftsmodell dar.