Der Duft von Gummibärchen - Erinnerungen und Geschichten mit Ira Peter

Admin User
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Eine Tüte mit 'Bibliothek-Liebhaber' drauf und einige Bücher auf einem Bett.

Der Duft von Gummibärchen - Erinnerungen und Geschichten mit Ira Peter

Der Duft von Gummibärchen – Erinnerungen und Geschichten mit Ira Peter

Teaser: Der süße, fast klebrige Duft von Gummibärchen. Für viele ist er ein Stück Kindheit – für die russlanddeutsche Autorin und Journalistin Ira Peter bedeutet er noch mehr: den Geruch Deutschlands. Als Kind in Zelinograd öffnet sie Pakete von Verwandten aus der fernen Bundesrepublik, gefüllt mit bunten Haribo-Bären. Für sie waren sie das Versprechen einer ganzen Welt. [...]

Veröffentlichungsdatum: 18. September 2025, 08:17 Uhr MESZ

Ira Peter, eine russlanddeutsche Schriftstellerin und Journalistin, bewegt sich seit Langem im Spannungsfeld zwischen Kulturen. 1983 in Kasachstan geboren, verbindet sie heute den Duft von Gummibärchen mit ihrer deutschen Identität. Ihre jüngste Autobiografie „Deutsch genug?“ erschien im Frühjahr 2025.

Peters Familiengeschichte erstreckt sich über Grenzen hinweg. Ihre Vorfahren, ursprünglich aus Ostpreußen und der Habsburgermonarchie, ließen sich im 19. Jahrhundert in der Westukraine nieder. Unter Stalins Herrschaft wurden sie zwangsweise nach Kasachstan deportiert, wo sie Jahrzehnte später zur Welt kam.

1992 zog ihre Familie nach Baden-Württemberg – ein Umzug, der sie zwischen zwei Welten zurückließ. Diese Zerrissenheit prägt ihr literarisches Schaffen, das sich häufig mit Zugehörigkeit und Entwurzelung auseinandersetzt. Kürzlich leitete sie an der Deutschen Botschaft in Almaty, organisiert vom Goethe-Institut, einen Workshop zum autobiografischen Schreiben.

Bei der Veranstaltung betonte Peter die Bedeutung kultureller Vielfalt für das Erzählen von Geschichten. Sie ermutigte die Teilnehmer, eigene Erinnerungen festzuhalten, um aus verstreuten Erfahrungen eine kollektive Stimme zu formen. Eine Teilnehmerin verließ den Workshop mit dem festen Vorsatz, einen Blog zu starten – inspiriert von Peters Worten.

Peters Werk überbrückt weiterhin Gräben – von der Vergangenheit ihrer Familie bis zu ihrem heutigen Einsatz für inklusive Erzählformen. „Deutsch genug?“ fügt dieser andauernden Debatte eine weitere Facette hinzu. Mit ihren Workshops und Texten regt sie andere dazu an, ihre Geschichten zu teilen, und sorgt dafür, dass immer mehr Stimmen am Dialog teilhaben.